Büros und Wohnungen teurer: vdp-Immobilienpreisindex erreicht neuen Höchststand

Das Preisniveau am deutschen Immobilienmarkt hat sich im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 8,4 Prozent erhöht. Dies geht aus der jüngsten Veröffentlichung des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zum vdp-Immobilienpreisindex hervor, der zum Jahresende 2021 mit 187,4 Punkten einen neuen Höchststand erreichte. Der Index wird von der vdpResearch GmbH jeweils quartalsweise durch eine Auswertung realer Immobilientransaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten ermittelt. Basisjahr ist dabei das Jahr 2010 mit einem Indexstand von 100 Punkten.

Baupreise treiben die Immobilienpreise

Beim Vergleich der einzelnen Nutzungsarten fallen einige Unterschiede und teils sogar gegenläufige Entwicklungen auf. So fiel der Preisanstieg bei Wohnimmobilien mit einem Plus von 10,7 Prozent am stärksten aus, während sich bei Gewerbeimmobilien insgesamt nur eine leichte Steigerung um 0,3 Prozent ergab. Dafür waren vor allem die Büroimmobilienpreise verantwortlich, die sich um 2,1 Prozent erhöhten, während die Preise für Einzelhandelsimmobilien um 4,1 Prozent zurückgingen. In den vorangegangenen Quartalen war es in diesem Segment ebenfalls schon zu Preisrückgängen gekommen. Als ein wesentlicher Grund für die steigenden Immobilienpreise wurden neben der anhaltend starken Nachfrage nach Wohnimmobilien auch der deutliche Anstieg der Baupreise genannt.

Weitere Steigerungen erwartet – aber auch abflauende Preisdynamik

Unter den Wohnimmobilien war das selbst genutzte Wohneigentum 2021 am stärksten gefragt. Hier belief sich die Preissteigerung gegenüber dem Ende des Vorjahres sogar auf 12,4 Prozent. Die Preise für Mehrfamilienhäuser erhöhten sich um 9,1 Prozent. Für die nächste Zukunft dürfte sich am Gesamtbild nur wenig ändern, wenngleich eine Verlangsamung des Preisauftriebs als wahrscheinlich gilt. Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, sagte dazu: „Die Immobilienpreise werden zwar noch weiter steigen, aber wir rechnen mittelfristig mit einem Abflachen der Preisdynamik.“ Seine Einschätzung begründete er damit, dass bei den Zinsen erkennbar der Boden erreicht worden sei und die Mieten nicht unbegrenzt steigen könnten.

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